
thyssenkrupp plant Teilung des Konzerns in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen
Corporate News vom 27. September 2018 an alle Mitarbeiter weltweit.
Corporate News vom 27. September 2018 an alle Mitarbeiter weltweit.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Aufsichtsrat hat uns als Vorstand heute den klaren Auftrag erteilt, thyssenkrupp neu aufzustellen. Damit haben wir als Konzern jetzt ein Ziel vor Augen, das wir gemeinsam und mit aller Kraft verfolgen können...
Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung am Sonntag, 30. September, wenden sich die Vorstände Guido Kerkhoff, Oliver Burkhard und Donatus Kaufmann in persönlichen Videobotschaften an alle thyssenkrupp Mitarbeiter weltweit.
Der Vorstand zu thyssenkrupp
Beide Unternehmen bleiben „thyssenkrupp“: verbunden durch eine gemeinsame DNA und starke Wurzeln aus über 200 Jahren gemeinsamer Geschichte. Uns verbindet aber nicht nur unsere Historie, sondern vor allem auch ein gemeinsames Verständnis von Leistung und Werten. Da haben wir viel gemeinsam erreicht.
Unser Leistungsanspruch ist vor allem der unbedingte Wille zur Technologieführerschaft. Mit unseren Mitarbeitern verantwortungsvoll umzugehen, ist Kern unserer Kultur. Genauso wie das Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft.
Das sind unsere Werte. Und das bleibt bestehen: Stellen Sie sich zwei erwachsen gewordene Geschwister vor, die ihren eigenen Weg gehen, aber Teil ihrer Familie bleiben. So wird es auch bei thyssenkrupp sein.
Guido Kerkhoff zur neuen Aufstellung
Der Aufsichtsrat hat uns als Vorstand heute den klaren Auftrag erteilt, thyssenkrupp neu aufzustellen. Damit geben wir eine klare Zukunftsperspektive und entscheiden selbst, wie thyssenkrupp in Zukunft aussehen wird. Wir schaffen zwei Unternehmen, die wirtschaftlich tragfähig sind, auf gemeinsamen Stärken aufbauen, aber unterschiedliche Erfolgsfaktoren haben:
Auf der einen Seite die Industriegütergeschäfte, die sich durch ihre Engineering- und Service-Kompetenz auszeichnen. Sie sind in Wachstumsmärkten aktiv und profitieren von den globalen Megatrends.
Und auf der anderen Seite die Werkstoffgeschäfte, bei denen wir führende Marktpositionen innehaben und ausbauen wollen. Aus einer Position der Stärke heraus können wir da Konsolidierungschancen nutzen.
Künftig wird es also zwei starke thyssenkrupp geben. In dieser Aufstellung können sich alle Geschäfte besser entwickeln und sich auf ihre Stärken konzentrieren.
Damit können wir Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine klare Orientierung für die Zukunft des Unternehmens geben. Wir haben jetzt ein Ziel vor Augen, das wir gemeinsam und mit aller Kraft verfolgen können.
Guido Kerkhoff zu den Herausforderungen
Der Weg, den wir jetzt einschlagen, ist ein guter für thyssenkrupp. Deshalb danke ich dem Aufsichtsrat für das Vertrauen und für die deutliche Unterstützung der von uns vorgeschlagenen Neuaufstellung von thyssenkrupp. Und ich persönlich freue mich natürlich auch über die Bestellung als CEO.
In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht. Dass es immer weiterging, ist vor allem Ihrem Durchhaltevermögen und Ihrem starken Willen zu verdanken. Sie haben immer an die Zukunft von thyssenkrupp geglaubt. Und hart dafür gearbeitet. Das macht thyssenkrupp so besonders und dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.
Die Teilung ist wieder ein tiefgreifender Einschnitt. Aber ich bin mir sicher, gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern.
Guido Kerkhoff zur Aktuellen Situation und zum Zeitpunkt
Wir haben alle viel gelesen und gehört in den letzten Wochen. In der Öffentlichkeit wurden ganz verschiedene strategische Optionen für thyssenkrupp diskutiert. Dabei wurde sehr oft zugespitzt.
Doch die Welt ist nicht schwarz-weiß. Es gibt nicht nur ’Weiter so‘ auf der einen Seite und Zerschlagung auf der anderen. Für uns ist klar: Wir brauchen eine Lösung, die sowohl der Verantwortung für unsere Mitarbeiter als auch der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gerecht wird. Danach haben wir als Vorstand gesucht – ohne Angst und Träumerei.
Oliver Burkhard zu Sozialpartnerschaft und Verantwortung für Mitarbeiter
Der Aufsichtsrat hat heute unserem Vorschlag zugestimmt: Damit haben wir eine verantwortungsvolle Lösung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das war uns wichtig. Ein Ausverkauf von thyssenkrupp ist damit vom Tisch. Das sehen die Arbeitnehmervertreter genauso. Bezogen auf Maßnahmen der strategischen Weiterentwicklung im Rahmen der Teilung von thyssenkrupp sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Das haben wir gestern in einer Grundlagenvereinbarung zwischen uns als Vorstand und der IG Metall gemeinsam erarbeitet und beschlossen. Das gibt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit. Die beiden künftigen Unternehmen werden nicht nur thyssenkrupp heißen, sondern auch Werte und Kultur von thyssenkrupp leben. Denn Werte und Kultur sind nicht teilbar.
Sie sehen: wir stehen weiterhin zu unserer gelebten Sozialpartnerschaft, so wie es der Tradition in unserem Unternehmen entspricht.
Donatus Kaufmann über die nächsten Schritte
Wie die Teilung konkret ablaufen wird, werden wir ab sofort erarbeiten. Dabei gibt es eine Vielzahl von Detailfragen zu klären – von der genauen Transaktionsstruktur bis hin zu den künftigen Führungsmodellen der beiden Unternehmen.
Wir werden dabei sehr sorgfältig und verantwortungsvoll vorgehen. Das gilt für alle Aspekte der konkreten Umsetzung. Denn eines ist uns besonders wichtig: wir wollen beiden Unternehmen einen guten Start ermöglichen und starke Entwicklungsperspektiven geben.
Dabei nehmen wir die weitere Planung selbstverständlich im engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern und Führungskräften vor.
Wir rechnen damit, dass der Prozess insgesamt 12-18 Monate dauern wird. Wir als Vorstand werden Sie selbstverständlich immer wieder über weitere Schritte und Entwicklungen informieren.
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direktzu und Live Chat
Am 2. Oktober 2018 beantwortete der Vorstand Ihre Fragen zur zukünftigen Neu-Aufstellung des Konzerns in einem Audio-Call. Haben Sie den Chat verpasst? Hier geht es zur Aufzeichnung.
Sie können dem Vorstand auf direktzu weiterhin Fragen rund um die Neuaufstellung stellen und mit Kollegen diskutieren.